… Young – Wilkin Track …

9th Apr 2010



Das Wetter im Süden spielte nicht mit! Als wir den Ort, in dem unser geplanter Track South Coastal Walk) starten sollte, erreichten mussten wir leider feststellen, dass der Wettergott nicht auf unserer Seite war. Da wir keine Lust darauf hatten, einen der Tage (wegen Sturm) in einer Hütte auszuharren, beschlossen wir für 3 Tage zurück in die Catlins zu fahren, um Seelöwen und Pinguine zu fotografieren. Dort war das Wetter nicht besonders gut aber es Regnete wenigstens nicht all zu viel. Wir hatten glück mit den Tieren. Wir sahen ein paar Gelbaugen Pinguine und zwei Seelöwen (welche viel größer sind als die Robben die wir bisher gesehen haben)!

So brachten wir also die drei Tage gut rum. Guter dinge fuhren wir dann zurück zum Track. Wir gaben unsere Wertsachen weg, packten unsere Rucksäcke und gingen zu Bett. Geplant war am frühen Morgen auf zu brechen. So einen Regen wie an diesem Morgen haben wir in diesem Land noch nie zuvor erlebt! Es schüttete wie aus Eimern. Als wir nur raus aufs Klo gingen, wurden wir trotz Regenschirm so nass, als hätten wir uns –samt Klamotten- unter die Dusche gestellt. So kochten wir einen Kaffee nach dem nächsten und hofften, das es bald aufhört und wir starten können. Es stoppte nicht! Wir lagen bis 13:00 Uhr im Oscar und der Regen wurde nicht leichter.

So gaben wir uns dann doch geschlagen. Wir sahen ein, dass selbst wenn es in den nächsten Stunden aufhören würde zu regnen, der Track einfach zu matschig wäre, um ihn genießen zu können.

Also fuhren wir noch am selben Tag bis oberhalb von Wanaka. Dort wartete nämlich noch ein anderer Track auf uns. Diesen haben wir beim letzten mal ausgelassen, weil Sebus sein Knie nicht fit war.
Wir verbrachten die Nacht am See und fuhren am nächsten Morgen zum Start in das nette kleine Nest Makarora. Dort erklärte man uns leider, dass der Regen die letzten Tage so stark war, dass es unmöglich wäre den Fluss zu durchqueren. Das bedeutete dass wir die Straße ca. 12Km Flussaufwärts trampen mussten, da es dort eine Brücke gab. Leider mussten wir die ersten 4 Km zu Fuß bewältigen, bis uns endlich ein nettes kalifornisches Pärchen mitnahm. Vom Parkplatz aus waren es noch mal 8 Km die wir auf der anderen Flussseite zurück laufen mussten, um wieder an den eigentlichen Start zu kommen. Von dort aus waren es nur noch 20Km bis zum Ziel des ersten Tages. Wir waren beide in guter Kondition und genossen den Walk. In den ersten 2 Stunden überholten wir so viele Paare und Gruppen, das wir realisierten, dass die Hütte diese Nacht mehr als voll sein würde. Das war für uns kein Problem, da nur 3 Leute vor uns die Hütte erreichten. So hatten wir, als wir die Young Hut erreichten (im vergleich zu vielen anderen), freie Bettenwahl.
Während wir unser Abendessen genossen, erreichte einer nach dem anderen die Hütte. Es nahm einfach kein Ende. Die Letzten kamen über eine Stunde nach Einbruch der Dunkelheit. Die Hütte hat 20 Schlafplätze und sie beherbergte diese Nacht ca. 40 Personen. Trotz dem Mangel an Matratzen, war die Stimmung bei allen gut.
Wir stellten uns den Wecker auf 6:00 Uhr, wachten aber schon um 05:15 Uhr auf und beschlossen uns fertig zu machen. Der Küchenboden war übersäht mit Menschen. Die schliefen. Unter der Spüle, unter den Tischen und sogar auf der Terrasse im Freien. Um viertel nach 6 waren wir startklar und alle anderen standen gerade auf. Es war lustig zu sehen wie alle gleichzeitig versuchten so schnell wie möglich los zu kommen. (Gott sei dank schliefen wir so schlecht)!
Der Wettkampf hat begonnen. Nur nicht für uns… wir liefen einfach gemütlich im Dunkeln los! So hatten wir genügend Abstand zum Rest, um uns nicht stressen zu müssen.
Dieser Tag hatte zwar nur 12 Km, dafür mussten wir aber über den Sattel und das mit noch sehr schweren Rucksäcken. Die erste Stunde war ganz gemütlich und trotz Marinas fast lehren Batterien in der Headlamp fanden wir den Weg ohne Probleme. Die zweite und dritte Stunde mussten wir uns dann eine fast senkrechte Wand hoch quälen (900 Höhenmeter auf ca. 2 Km). Endlich oben angekommen war es leider so neblig, dass man die Aussicht nur erahnen konnte. Leider keine Chance für gute Bilder. Dort oben machten wir kurz Brotzeit und quälten uns dann noch mal (1000 Höhenmeter) runter. Unten angekommen ging es noch ein Stündchen ganz gemütlich durch eine wunderschöne Graslandschaft im Wilkin Tal.
Kurz nach uns, trafen nach und nach all die anderen ein. Es war allerdings für alle eine harte Tour. Vor dem Abendessen ging Marina noch mit Anna und Marisa an den Wasserfall duschen.
Der dritte Tag war das Highlite des Tracks. Wir frühstückten alle gemeinsam und starteten dann zum See. Keiner hatte stress, denn wir kehrten nach der Tour wieder in die selbe Hütte zurück. Somit hatte jeder schon ein Bett und das schwere Gepäck mussten wir auch nicht mitnehmen.
Man musste ein paar mal den Fluss durchqueren und sau steil war es auch aber trotzdem jede Schweißperle wert. Ziel des Tages war ein kleiner See unterhalb eines Gletschers. Der Hüttenwart erzählte uns am Tag davor schon, dass der See im Moment voll mit Eisbrocken ist und dass man dies nicht all zu oft sieht.
Zu unserem Glück spielte auch noch das Wetter mit. Der See war einfach nur unglaublich schön. Ein paar wenige von uns waren sogar so hingerissen das sie allen mut zusammen nahmen und in die Eissuppe sprangen (ca.5 grad)!
Wir genossen ein paar Stunden am See und liefen dann zurück zur Hütte. Dort wartete noch mal der Wasserfall auf uns und nach diesem Tag hatte auch Sebus eine Dusche dringend nötig.

Am darauffolgenden Tag standen uns 29Km bevor. Der Weg war zwar lang aber relativ einfach. wir verabredeten uns alle am Ende des Tracks auf ein Eis. Das allerdings war schwieriger als gedacht.
Der Track endete nämlich so, dass man geradeaus auf einen Fluss zu lief, den es dann hieß zu überqueren. Da der Fluss die letzten Tage etwas Hochwasser hatte (der selbe wie am ersten Tag), wurde uns ungefähr erklärt, wo es am besten sei ihn zu durchlaufen. Wir und noch ein anderer haben es als einzige geschafft (zufällig) an der geplanten Eisdiele heraus zu kommen. Alle anderen landeten in irgendwelchen Weiden und mussten sich den Weg, vorbei an den Elektrozäunen, suchen.
Da nach unserm Eis immer noch keiner da war, machten wir uns wieder auf den Weg. Wir bewältigten die letzten 3 Km bis zum Oscar und beschlossen dann die Strecke an der Straße noch einmal ab zu fahren. Wir hofften wir finden ein paar der Verschollenen und könnten ihnen die letzten Km ersparen. Wir fanden nur einen, der war allerdings heil froh um das Taxi.

Stunden später trafen dann nach und nach alle am Parkplatz ein.
Wir mieteten uns noch gemeinsam mit Anna und Marisa in einem Camp ein und alle anderen fuhren leider in die andere Richtung weiter.

Der Track war einer der schönsten die wir bis jetzt gemacht haben und genau so schön war es ihn gemeinsam mit so vielen Menschen aus so verschiedenen Ecken der Erde zu genießen.
(Kiwis, Australier, Engländer, eine Kalifornierin, Israelis, ein Grieche, Deutsche, Kanadier  & Tschechen)

2 Comments

 



2 Comments to “… Young – Wilkin Track …”


Huber

Lieber Sebus,
die besten Glückwünsche zum Geburtstag.
So weit weg……….., (aber nicht vergessen).
Gela und Robert


Peter

Sebus, alte Socke!

Alles gute zu Deinem Burtseltag!

Liebe Grüße, Peter